PORR startet Hitze-Initiative
/ Presseinformation
Wien, 11.06.2024 â Die Zahl der "Hitzetage" wird in den nĂ€chsten Jahrzehnten in weiten Teilen Ăsterreichs stark steigen; auf so manchen Baustellen geht es besonders heiĂ her. Die PORR setzt vorausschauend und flĂ€chendeckend Schritte dagegen und drĂ€ngt auf eine ausgeweitete Arbeitszeitenlösung fĂŒr die Branche.
âDie steigenden Temperaturen auf den Baustellen werden die Branche noch viele Jahre in Atem haltenâ, sagt PORR CEO Karl-Heinz Strauss. Forscherinnen und Forscher prognostizieren, dass sich die Anzahl der âHitzetageâ in den nĂ€chsten Jahrzehnten verdoppeln wird. âBesonderen Einfluss hat das auf die Arbeitsbedingungen etwa im StraĂenbau und in der Asphaltierung sowie im Hoch- und Industriebau.â Die PORR begrĂŒĂt jede Initiative, die zu besseren arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen rund um die Hitzethematik fĂŒhrt.
PORR startet Hitzeschwerpunkt und Task Force
Die PORR gilt in der Baubranche als fĂŒhrend in der AusrĂŒstung ihrer Mitarbeitenden. Dazu gehören - bereits seit einigen Jahren - neben geeigneter Arbeitsbekleidung, KĂŒhlschweiĂbĂ€ndern und NackenbĂ€ndern unterhalb der Helme sowie optimalem Sonnenschutz auch die SkinScreener-App zur FrĂŒherkennung von HautverĂ€nderungen. ZusĂ€tzlich sorgt die PORR fĂŒr ausreichende Pausen und reichlich gekĂŒhlte GetrĂ€nke.
Mit einem eigenen Hitzeschwerpunkt hat die PORR nun ihre BemĂŒhungen intensiviert und hat eine Task Force rund um das Thema gegrĂŒndet. âWir reagieren damit auf die wachsende Belastung durch die Hitze auf einigen unserer Baustellen. Im Rahmen dieses Schwerpunkts sind wir dabei, MaĂnahmen zum Schutz unserer Mitarbeitenden auszutesten und auszuwertenâ, so Strauss. Dazu gehören:
- der Einsatz klimatisierter Container (PausenrÀume) auf Baustellen.
- Anschaffung von Arbeitsmitteln mit Dach (z.B. Walzen oder Dumper) sowie alle Neuanschaffungen von BaukrÀnen mit Klimaanlage
- die Recherche und das Austesten unterschiedlicher Beschattungs- und Verneblungslösungen auf den Baustellen selbst, wie etwa Sonnenschirme oder Zelte, Beschattungslösungen von GerĂŒsten und Maschinen.
- Schaffung von Hitzeanlaufstellen im ganzen Unternehmen, mit kurzfristigen lokalen Begutachtungen und LösungsvorschlÀgen. Diese ermöglichen direktes Feedback von den Baustellen und geben eine Vorstellung davon, welche Bereiche besonders problematisch sind.
Arbeitszeitenlösung muss her â Erfolg nur im Schulterschluss
Strauss bekrĂ€ftigt: âWir setzen hier als Vorreiterin der Branche proaktiv Schritte, um den steigenden Temperaturen auf unseren Baustellen eine Antwort entgegenzusetzen. Aber solche Lösungen sind nur die halbe Miete. Das Thema Hitze können wir nur im Schulterschluss mit der Branche, mit der Politik und den Auftraggeberinnen und Auftraggebern bewĂ€ltigen.â
Das effektivste Mittel, wie Untersuchungen zeigen, sind Normen, die die Arbeitszeiten an die verĂ€nderten Klimabedingungen anpassen. Sie ermöglichen ein Arbeiten auĂerhalb der Hitzeperioden, die sich auf einige wenige Stunden am Nachmittag beschrĂ€nken. Schon jetzt wird innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten die Arbeitszeit bei prognostizierten Hitzetagen so gewĂ€hlt, dass möglichst nicht in der Mittagshitze gearbeitet werden muss. Insgesamt entfielen in Ăsterreich 2023 aufgrund der Hitzefrei-Regelung fĂŒr die Baubranche an 19 Tagen nur wenige Hitzefrei-Stunden pro Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer.
Strauss: âWir appellieren an die Sozialpartner, gemeinsam eine Arbeitszeitenlösung zu finden, die es uns ermöglicht, die Arbeiten gĂ€nzlich auĂerhalb der Hitzestunden durchzufĂŒhrenâ. Derzeit sind Bauunternehmen die HĂ€nde gebunden, weil es einerseits vielerorts nicht zulĂ€ssig ist, die Arbeit noch frĂŒher in die Morgenstunden zu verlegen und andererseits ungeklĂ€rt ist, wie mögliche Nachmittags-Ruhezeiten rechtlich zu behandeln sind.
Strauss: âZweitens appellieren wir hier an die Auftraggeberinnen und Auftraggeber, Mindeststandards in der Vergabe zu setzen.â Derzeit kommen bei einer mangelnden BerĂŒcksichtigung der ArbeitsverhĂ€ltnisse in den Ausschreibungen jene Unternehmen verstĂ€rkt zum Zug, die keine RĂŒcksicht auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden nehmen â sie können ihre Leistungen gĂŒnstiger anbieten. âEs kann nicht sein, dass in der Vergabe jene Unternehmen verstĂ€rkt zum Zug kommen, die das Thema Hitze schlichtweg ignorierenâ, schlieĂt Strauss und ruft hier gerade öffentliche Auftraggeber auf, mit gutem Beispiel voranzugehen. âDie steigenden Temperaturen am Bau gehen uns alle etwas an â nur gemeinsam werden wir Lösungen finden.â