BitKOIN: Forschung im Schulterschluss
/ Presseinformation
Wien, 15.10.2024 â Im Projekt BitKOIN forscht die PORR gemeinsam mit Holcim, Rohrdorfer, Saint-Gobain, der MontanuniversitĂ€t Leoben und der TU Graz an der Verwertung von MineralwolleabfĂ€llen als einen umweltfreundlichen HĂŒttensandersatz. Dieser dient als CO2-reduziertes Bindemittel in der Zementherstellung. Die Projektleitung erfolgt durch den Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben.
Mineralwolle zĂ€hlt zu den beliebtesten und am hĂ€ufigsten verwendeten DĂ€mmstoffen beim GebĂ€udebau. Aufgrund ihrer geringen Dichte und speziellen Materialbeschaffenheit lĂ€sst sie sich nur schwer komprimieren. Sie verfĂŒllt also Deponien schnell und destabilisiert diese. Ab 01.01.2027 ist zudem österreichweit die Ablagerung von KĂŒnstlichen Mineralfasern (KMF) und somit MineralwolleabfĂ€llen auf Deponien verboten.
Wichtiger Schritt fĂŒr die Kreislaufwirtschaft
âDie PORR hat daher gemeinsam mit Industriepartnern das Forschungsprojekt âBitKOINâ gestartet. Aus dem mitunter gefĂ€hrlichen Abfall Mineralwolle wird stattdessen ein ungefĂ€hrlicher, CO2-reduzierter Zumahlstoff fĂŒr die Zementproduktion. Das ist ein wichtiger Schritt fĂŒr die Kreislaufwirtschaft am Bauâ, sagt PORR CEO Karl-Heinz Strauss. Unter der Leitung des Lehrstuhls fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben wird mit vereinten KrĂ€ften und umfassendem Fachwissen daran gearbeitet, aus Mineralwolle ein Substitut fĂŒr HĂŒttensand, den sogenannten âHĂŒttensand 2.0â, zu entwickeln. Aufgrund der Dekarbonisierung der Eisen- und Stahlindustrie und dem damit verbundenen Ausstieg aus der Hochofenroute wird HĂŒttensand zukĂŒnftig nicht mehr im gleichen AusmaĂ anfallen.
Um synthetischen HĂŒttensand herzustellen, werden die AbfĂ€lle der Mineralwolle mit weiteren Reststoffen versehen und thermisch behandelt. Die Verwendung dieser thermochemisch aufbereiteten MineralwolleabfĂ€lle unterstĂŒtzt die Senkung der Gesamtemissionen der Bindemittelindustrie.
Optimale Rezeptur
Aktuell finden am Lehrstuhl fĂŒr Thermoprozesstechnik der MontanuniversitĂ€t Leoben Vorversuche statt, um die optimale Rezeptur zu entwickeln. Die Rolle der PORR bei BitKOIN besteht dabei einerseits in der Erfassung von Abfalldaten, da bislang nur wenig Konkretes ĂŒber das anfallende Abfallaufkommen vorliegt. Mit der im Recycling Center Himberg (RCH) der PORR stehenden, eigens entwickelten Aufbereitungsanlage fĂŒr KMF ĂŒbernimmt die PORR zudem eine SchlĂŒsselrolle bei der Aufbereitung und Zerkleinerung der MineralwolleabfĂ€lle. Aufbereitetes Probenmaterial wird fĂŒr die Versuche im Zuge des Forschungsprojektes zur VerfĂŒgung gestellt.
âMit dem Projekt BitKOIN gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Abfallverwertung. Gemeinsam mit der MontanuniversitĂ€t Leoben und unseren kompetenten Partnern aus der Industrie entwickeln wir neue AnsĂ€tze zur Nutzung von MineralwolleabfĂ€llen und tragen so aktiv zu einer CO2-reduzierten Zukunft beiâ, so Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR.
Daten und Fakten: BitKOIN
Projektleitung: | MontanuniversitĂ€t Leoben (Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft) |
Projektpartner: |
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Laufzeit: | MĂ€rz 2023 bis Februar 2026 (36 Monate) |